IWB Stromtrassee Perlenkette Oberwil inkl. Klassenweiher
Im Rahmen eines ambitionierten Projekts zur ökologischen Aufwertung von Stromtrassen arbeiten die Industriellen Werke Basel (IWB) und Pro Natura Baselland seit 2021 zusammen, um zwei Stromtrassen der IWB über eine Länge von insgesamt 69 Kilometern zu revitalisieren. Ziel ist es, diese Trassen zu bedeutenden Vernetzungsachsen über die Juraketten hinweg zu machen. Begleitet wurde das Projekt von der Stiftung Natur & Wirtschaft, die als unabhängiger Zertifizierer agiert und die Qualität des Projekts überprüft.
Die Aufwertung umfasst sowohl Waldgebiete als auch Offenland. Ergänzende Strukturen wie Weiher und Kleinstrukturen werden oft in Zusammenarbeit mit Schulklassen geschaffen. Dadurch sollen die langfristigen Unterhaltskosten gesenkt werden. Die Finanzierung erfolgt durch Stiftungen und Fördermöglichkeiten der Kantone.
Entlang der Stromtrassen befinden sich wertvolle, geschützte Wiesen. Strukturelemente wie Ast- und Steinhaufen oder kleine Tümpel machen diese Flächen zu Trittsteinen in der landwirtschaftlich genutzten Umgebung. Populationen der stark gefährdeten Geburtshelferkröte profitieren ebenfalls.
Ein zentrales Element ist das "Klassenweiher-Projekt", bei dem Schülerinnen und Schüler durch praktische Arbeiten wie das Anlegen von Tümpeln und Kleinstrukturen die Biodiversität fördern und wertvolles Wissen erwerben. Diese Weiher, die nur temporär Wasser führen, schützen Amphibienlarven vor Fressfeinden und erhöhen deren Überlebenschancen.
Das Projekt ist eine Pionierleistung für die Schweiz und hat großes Interesse bei Naturschutzorganisationen und Stromlieferanten geweckt. Mehrere Exkursionen aus dem In- und Ausland haben das Projektgebiet besucht.
In Oberwil wurden unter sechs Strommasten Klassenweiher oder üppige Kleinstrukturen angelegt, was zu einer reichen Flora und Fauna führen wird.