Motivation
Was unsere Mitglieder denn motiviere, in die Natur zu investieren, werden wir oft gefragt. Unsere über 500 Arealverantwortlichen haben natürlich ganz unterschiedliche Gründe. Trotzdem lassen sie sich auf einen Nenner bringen: weil es sich auszahlt – in Franken und in Freude.
Franken, Freude, Blumenwiese
Naturschützer, Nachhaltigkeitsbeauftragte und Behörden beschäftigen sich derzeit mit der Frage, wie institutionelle Anleger und Privatpersonen überzeugt werden können, in die Biodiversität zu investieren. Die führende britische Kommunikationsagentur «futerra» liefert folgende Antwort: Privatpersonen engagieren sich aus Liebe und Faszination für die Natur. Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft hingegen brauchen rationale Gründe; in der Regel Kostenargumente.
Ein möglicher Kostenansatz führt über das Konzept der Ökosystemleistungen. Wälder versorgen uns mit Sauerstoff und sauberer Luft, Böden liefern Nahrungsmittel und natürliche Flussläufe schützen vor Überschwemmungen. Diese Leistungen werden mit einem ökonomischen Wert versehen, damit beispielsweise abgewogen werden kann, ob es sich eher lohnt, einen Wald zu schützen oder eine Strasse zu bauen.
Geht es um naturnahe Aussenräume, sind die Abwägungen noch simpler: Sieht der Investor, dass eine naturnahe Umgebung günstiger ist in Anlage und Pflege, fällt die Entscheidung zu Gunsten der Natur. Wenn nicht, entsteht ein weiterer toter Aussenraum, dominiert von Rasen, Bodendeckern und Thujahecke, in dem weder Igel noch Vögel leben und auch keine Grossväter mit ihren Enkelkindern Verstecken spielen werden.
Betrachten wir unsere aktuell über 500 zertifizierten Areale, zeigt sich ein ganz anderes Bild, in dem die Freude an und die Liebe zur Natur überwiegen.
Die Kiesbranche hat sich zur Vorzeigebranche in Sachen Biodiversität entwickelt, weil sie anfangs durch die Behörden dazu gezwungen wurde: Ohne ökologische Massnahmen gibt es keine Abbaugenehmigung. Doch heute, gut zwanzig Jahre später, ist es geradezu überwältigend zu sehen, wie sehr die respektvolle Haltung der Natur gegenüber bei jedem einzelnen Arbeiter in unseren Kiesgruben in Fleisch und Blut beziehungsweise in Schaufel und Bagger übergegangen ist.
Bei Wohnsiedlungen sind es manchmal Auflagen seitens der Gemeinde, die den Bauherrn zwingen, zumindest einen Teil der Umgebung naturnah zu gestalten. Doch immer öfter sehen die Bauherren selbst, dass Natur ums Haus eine bessere Wohnqualität und damit mehr Rendite bedeutet. Beim steigenden Leerstandrisiko wird dieser Standortvorteil in den kommenden Jahren sicher noch wichtiger, gerade in der Agglomeration.
Zu unseren Arealen gehören viele Heime und Spitäler. Hier ist der Nutzen der Natur augenfällig: Längst ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass sich der Mensch in der Natur rascher erholt, er grundsätzlich positiver gestimmt und ausgeglichener ist, dass Herzfrequenz und Blutdruck sinken. Es spricht also alles dafür, eine naturnahe Umgebung zu schaffen, wo Menschen sich erholen und gesunden sollen.
Infrastrukturunternehmen wie Kehrrichtverbrennungsanlagen, Wasser- und Energieversorger sind eine weitere Kategorie unserer zertifizierten Areale. Hier heisst das Hauptargument «Ausgleich und Ästhetik»: Diese Flächen sind funktional und per se nicht besonders schön. Eine naturnahe Gestaltung haucht diesen Arealen Leben ein, verbessert das Mikroklima und bietet den Angestellten einen sehr viel attraktiveren Arbeitsplatz.
Unsere Dienstleister wie beispielsweise Swisscom oder Credit Suisse setzen auch im Aussenraum ein Zeichen für die Zukunftsfähigkeit ihres Unternehmens, was bedingt, Natur und Design, Rendite und Nachhaltigkeit zu kombinieren.
Die zertifizierten Industrie- und Gewerbeareale unterscheiden sich stark in Grösse und Gestaltung. Doch eines haben sie gemeinsam: eine Geschäftsführung, die ihren Mitarbeiterinnen und Kunden ein attraktives Umfeld bieten will, das ästhetisch ansprechend ist und in dem sich die Anwesenden wohl fühlen sollen.
Gastronomie: Die Konsumentinnen suchen vermehrt nach dem Ursprünglichen, dem Echten. So verlangen sie nicht nur nach gesunden, naturbelassenen Nahrungsmitteln, sondern schätzen auch eine naturnahe Gestaltung des Hotel- oder Restaurantgartens. Vereinigungen wie die Schweizer Biohotels sind Ausdruck hierfür.
Unser Fazit nach über 20 Jahren Erfahrung in der Begleitung, Beratung und Zertifizierung von naturnahen Arealen:
Ja, Kosten sind wichtig. Ja, manchmal braucht es zu Beginn Druck durch die Behörde. Doch am nachhaltigsten ist das Engagement, wenn es aus Freude und aus Überzeugung geschieht.
Inspiration
- "Wie es in zwanzig Jahren aussehen könnte..."
Lesen Sie von unserer Vision und begeben Sie sich mit uns auf den Weg dorthin! - Lassen Sie sich von unseren Best-Practice-Beispielen inspirieren.
- Garten-Tipps von Naturgartenfachmann Peter Richard und JardinSuisse:
Hier finden Sie kurze, informative Videos zu Themen rund um den Naturgarten und wie Sie einfach mehr Leben in Ihren Garten zaubern können. - Die Kunst des entspannten Gärtnerns – Garten-Blog von Winkler Richard Naturgärten.